009/2 PRESSEERKLÄRUNG von BILL DIETZ, Leiter Ensemble ZWISCHENTÖNE

Gastspiel Ensemble Zwischentöne Eine Audienz mit dem Publikum 2.1.

Eröffnung der zweiten Phase der jahreslangen Reihe zur Institutionalität der Neuen Musik

Zwangspartizipation und die Avantgarde: „Team Building“ and „Deep Listening“

mit Arbeiten von Pauline Oliveros, Konzept & künstlerische Leitung Bill Dietz, http://www.ensemble-zwischentoene.de

Sonntag, 14. Juni 2009, 20 Uhr, 7hours HAUS 19 Eintritt: 10 € | 8 €

Eine Audienz mit dem Publikum

Eine Veranstaltung des Ensemble Zwischentöne

Konzept, Künstlerische Leitung: Bill Dietz

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, Initiative Neue Musik Berlin e.V. und dem Deutschen Musikrat.

Bill Dietz und Ensemble Zwischentönes „Audienz mit dem Publikum“ untersucht den institutionellen Status der Neuen Musik. Warum verbleibt die Neue Musik als eine der unpopulärsten und am wenigsten verstandenen Kunstformen die es gibt? Warum, in einer Zeit in der die Musik eine größere Rolle als jemals zuvor in unserem Alltagsleben spielt, beschränken sich Komponisten auf eine überspezialisierte Form von „Klassik“?

Mit acht Veranstaltungen in drei Phasen in 2009 versucht sich das Ensemble diesen und anderen Fragen zu nähern. Mit den ersten zwei Phasen bildet das Ensemble eine Genealogie des sonderbaren Status der Neuen Musik, aus neuen und historischen musikalischen Arbeiten. In der letze Phase präsentiert das Ensemble aktuelle künstlerische Positionen, die diese Fragestellung erweitern.

Phase 1 fand zwischen den 28.01 und 08.02.2009 statt und zielte auf die klassiche Konzertsituation, ihre Vorläufer und Ursprünge.

Phase 2 (14.06.-15.06.2009) fokussiert sich auf die historische und die neo Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Besonders auf den Paradigmenwechsel, der in Begriffen wie „Partizipation“ und „Interaktivität“ impliziert ist, wird nachgegangen.

Phase 2.1, am 14.06.2009 im 7hours HAUS 19, stellt partizipatorische Arbeiten der musikalischer Avantgarde der sechziger und siebziger Jahren (z.B. von Pauline Oliveros) aktueller Unternehmensgruppenübungen („Team Building Excersises“) gegenüber.

Phase 2.2, am 15.06.2009 im Werner-Otto-Saal des Berliner Konzerthauses, stellt stille Stücke der musikalischen Avantgarde (von Dieter Schnebel und Michael Pisaro) Wiederherstellungen historischer Publikumsunruhen (die um Igor Stravinskys Le Sacre du Printemps und eine siebziger-Jahre Aufführung John Cages Empty Words) gegenüber.

Phase 3 findet zwischen den 24.10 und 01.11.2009 statt.

Das Ensemble Zwischentöne wurde 1988 von dem Komponisten Peter Ablinger in Berlin gegründet. Hervorgegangen aus einem Kurs für experimentelle Musik und Improvisation an der Musikschule Kreuzberg, besteht das Ensemble Zwischentöne auch heute noch aus einer Mischung von Laienmusikern und Profis. Diese Mischung ist Konzept. Sie bewahrt die Arbeit vor Routine und falscher Professionalität und ermöglicht die permanente Grenzüberschreitung, die das Leitmotiv der Zwischentöne ist.

In den Anfangsjahren des Ensembles war die Zusammenarbeit auf Berliner Komponisten gerichtet; inzwischen agiert es international.

Sein Aufgabengebiet ist die Schnittstelle zwischen Musik und Kunst - in all jenen Stücken seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, in dem die grundsätzlichen Bedingungen des Musizierens und Performens in Frage gestellt werden.

Das Ensemble Zwischentöne ist

Bill Dietz, künstlerische Leitung

Hans- Ulrich Altenkirch, Vibraphon

Johnny Chang, Geige

Agnieszka Dziubak, Cello

Kurt König, Schlagzeug

Volker Schindel, Akkordeon

Dorothee Sporbeck, Flöte

Helles Weber, Klavier

Weitere Infos:

konzerte@ensemble-zwischentoene.de 

http://www.ensemble-zwischentoene.de

BIOGRAFISCHE ANGABEN

BILL DIETZ (USA/G)

Bill Dietz, geboren 1983 in Bisbee, Arizona nahe der US/Mexikanischen Grenze, studierte Komposition bei Robert Ceely am New England Conservatory und Kulturwissenschaft bei Richard Leppert an der University of Minnesota. 2002 besuchte er die Stockhausen-Sommerkurse. Seit 2003 lebt und arbeitet er in Berlin als freischaffender Komponist und Assistent Peter Ablingers. Seit 2005 arbeitet er regelmäßig mit Maryanne Amacher, Christian von Borries und Chris Newman. Aufführungen (Auswahl): „Experimentelle Musik für Nicht Musiker IV“, Happy Days Sound Festival (Oslo), Maulwerker „Performing Music“, Zepernicker „Randspiele“, Kammerensemble Neue Musik Berlin „HouseMusik“, Ei Arakawas „Riot the 8 Bars“ in der NGBK (Berlin), Kreuzberger „Klangwerkstatt“. Seine Musik und Schriften über Musik sind an vielen Orten in Nordamerika und Europa erschienen. Als Performer hat er bei der Documenta XII (in Christian von Borries, Alice Creischers, und Andreas Siekmanns „Auf einmal und gleichzeitig“), im Palast der Republik (in Rudi Häusermanns „Richtfest“), im Pavillon der Volksbühne (Christian von Borries „We Make the World – Du Bist Globalisierung“) u.v.a. Auftritte gehabt.

Als Ensemble Zwischentöne Mitglied zwischen 2003 und 2007 tritt er im Podewils’schen Palais, beim Musikprotokoll des Steirischen Herbsts, in der Berliner Akademie der Künste und bei vielen anderen Veranstaltungsorten auf. 2006 organisierte er „zwischenräume—Cornelius Cardew zum 70. Geburtstag“ im besetzten Bethanien mit John Tilbury und dem Ensemble Zwischentöne. Seit 2007 ist er künstlerischer Leiter des Ensemble Zwischentöne.

http://www.tutorialdiversions.org